• Der leistungsstarke Sportwagen, der in Detroit seine Weltpremiere feiert, stellt die enge Verbindung von Fahrer und Fahrzeug in den Mittelpunkt

• Der 2+2-Sitzer mit Heckantrieb, 315 PS (232 kW) und Sechsgang-Schalt­getriebe wurde vom US-Designstudio der Marke konzipiert, das bereits spektakuläre Studien wie Kia Track’ster und Kia Cross GT entworfen hat

Kia Motors America (KMA) ruft mit einer neuen Studie die große Zeit der rassigen und erschwinglichen Sportwagen in Erin­nerung: Der mit Blick auf den US-Markt konzipierte Kia GT4 Stinger, den die Marke jetzt auf der NAIAS 2014 in Detroit enthüllt hat, tritt so aggressiv und angriffslustig auf wie kein Kia-Fahrzeug zuvor und gibt der charakteristi­schen Designsprache von Kia einen neuen, kraftvollen Ausdruck. Die Studie eröffnet neue Perspektiven für einen heckgetriebenen, 2+2-sitzigen Sport­wagen, der auf Straßen wie Rennpisten zu Hause ist und die enge Verbindung von Fahrer und Fahrzeug in den Mittelpunkt stellt.

 „Die Fahrfreude hatte höchste Priorität bei der Entwicklung des Kia GT4 Stinger“, sagt Tom Kearns, Chefdesigner des Kia Design Center America (KDCA). „Es ist ein Sportwagen, der im täglichen Straßenverkehr sofort ins Auge springt, und der auch auf der Rennpiste eine gute Figur macht. Der GT4 Stinger ist puristisch, schlicht und zeitlos. Damit knüpft er an jene Zeit an, in der Autofahren ein intuitives, sinnliches Erlebnis war, das noch nicht durch elektro­nische Gimmicks gedämpft wurde.“

Ermutigt durch den sportlichen Erfolg der Marke in der US-Rennserie Pirelli World Challenge – wo sich in der GTS-Klasse 2012 und 2013 jeweils zwei Kia Optima* in den Top 10 platzierten und Kia 2013 der zweiterfolgreichste Her­steller in dieser Klasse war – widmete das Kia-Designteam drei Aspekten besondere Beachtung: Gewichtsreduzierung, höchste Funktionalität und ein Maximum an Fahrfreude. Die Designer verzichteten bewusst auf die luxuriöse Aufmachung von herkömmlichen Grand-Touring-Modellen und konzentrierten sich auf das elementare Erlebnis einer wirklich engen Beziehung des Fahrers zu seinem Fahrzeug. „Falls jemand fragen würde, ob unsere Marke glaub­würdig ein Auto wie den GT4 Stinger bauen kann, würde ich einfach darauf hinweisen, dass Kia gegen einige der traditionsreichsten Hochleistungs-Marken der Welt Rennen fährt – und gewinnt“, so Kearns.

 Kraftvolles Auftreten und bewiesene Leistungsfähigkeit

Unter der dynamisch geformten Motorhaube der Studie arbeitet eine leistungs­optimierte Version des 2,0-Liter-Turbobenziners mit vier Zylindern, Direktein­spritzung (T-GDI) und 315 PS (232 kW) Leistung. „Die Rennversionen des Kia Optima verfügen über den gleichen Motortyp, der mehr als 400 PS (294 kW) mobilisieren kann“, erläutert Kearns.

 Ein eng abgestuftes Sechsgang-Schaltgetriebe leitet die Motorkraft an die Hinterräder, die ebenso wie die Vorderräder mit groß dimensionierten Hoch­leistungsreifen ausgerüstet sind (Pirelli P Zero, hinten 275/35 R20, vorn 235/35 R20). Die speziell angefertigten 20-Zoll-Aluminiumfelgen mit Zentralverschluss verfügen über Carbon-Einsätze, die die Stabilität erhöhen und das Gewicht reduzieren. 15 Zoll große, zweiteilige und gelochte Bremsscheiben (Brembo Gran Turismo) sorgen in Kombination mit Vierkolben-Bremssätteln für eine optimale Verzögerung.

Das neu konzipierte Fahrwerk mit unabhängiger Doppelquerlenker-Radauf­hängung unterstreicht ebenfalls die sportlichen Ambitionen der Studie im Farbton „Ignition Yellow“. Mit 4,31 Meter ist der Sportwagen kürzer als die Kompaktlimousine Kia Forte und hat auch einen kürzeren Radstand (2,62 Meter). In der Breite aber übertrifft der GT4 Stinger mit 1,89 Meter sogar den Kia Cadenza, die Limousine der oberen Mittelklasse. Und seine Höhe von nur 1,25 Meter Höhe – gut 20 Zentimeter niedriger als das B-Segment-Modell Kia Rio* – trägt maßgeblich zur Rennsport-Optik der Studie bei. Das Gewicht von nur 1.304 Kilogramm ist nahezu gleichmäßig auf Vorder- und Hinterachse verteilt (52 Prozent vorn, 48 Prozent hinten). Die kurz übersetzte Zahnstangen­lenkung gibt dem Fahrer eine direkte Rückmeldung und gewährleistet eine optimale Lenkkontrolle.

Schlichtheit als Prinzip

Die Silhouette des GT4 Stinger wirkt gleichermaßen schlicht wie kraftvoll. Der typische Kia-Kühlergrill zeigt sich hier in seiner jüngsten Variation und befindet sich dicht über dem Boden, um eine maximale Belüftung des Motorraums sicherzustellen. Er ist mit einem weißen Lichtband eingefasst und hat einen mehrschichtigen, mattschwarzen Rand – ein Element, das sich in verschie­denen Bereichen der Studie wiederfindet. Flankiert wird der Kühlergrill von vertikal positionierten LED-Scheinwerfern. Zusammen mit den Lufteinlässen zur Kühlung der Vorderradbremsen, die elegant in den Frontstoßfänger inte­griert sind, unterstreichen sie das klare, schnörkellose Frontdesign. Unterhalb des Stoßfängers sorgt ein Frontsplitter aus Carbon für den optimalen Anpress­druck der Vorderreifen.

 Die lange Motorhaube steigt zur Frontscheibe hin sanft an. Auf der völlig glatten Oberfläche des „flammend“ gelben Metalls setzen nur zwei Chromleisten an den Luftauslässen zusätzliche Akzente. Die Haube umspannt eng die vorderen Radhäuser, die in Form von zwei muskulösen Auswölbungen über den Vorder­rädern hervortreten. Die charakteristische Kante an der Oberseite der Kotflügel geht in die Schulterlinie über, die sich bis zum Heck zieht.

In den A-Säulen befinden sich schlitzförmige Aussparungen, die nicht nur das Fahrzeuggewicht reduzieren, sondern die Säulen auch transparent machen. Damit hat der Fahrer über einen Blickwinkel von mehr als 270 Grad eine nahezu uneingeschränkte Sicht. Als Referenz an den Kia Soul*, der schon Kultstatus genießt, zeigt die Fenstergrafik ein offensives, angriffslustiges Seitenprofil. „Der GT4 Stinger sieht aus, als würde er eine Rundum-Sonnen­brille mit durchgehendem Glas tragen“, sagt Kearns.

Am Heck verbreitert sich die Karosserie aufgrund der voluminösen Kotflügel, die die mächtigen 275er Reifen erfordern. Unter der gläsernen Heckklappe befindet sich ein Stauraum sowie die Verstrebung der hinteren Federbeindome. Die beiden Endrohre sind in den hinteren Stoßfänger integriert. Die hakenför­mig geschwungenen Rücklichteinheiten oberhalb der Endrohre werden indirekt beleuchtet: durch LEDs, die unter einer schwarzen Blende verborgen sind.

Der Innenraum präsentiert sich mit einem zielstrebigen Design und einem betont praktischen Konzept. Wer die Außentürgriffe aus Aluminium betätigt, spürt sofort, wie leicht die Türen sind – trotz ihrer großzügigen Dimensionen, die das Einsteigen sehr bequem machen. Der Innenraum ist mit rennsport-ähnlichen Lederschalensitzen ausgestattet. Statt eines Teppichs findet sich auf dem Boden unter den Aluminium-Pedalen eine Gummimatte. Das Zentrum des Cockpits bilden das dicke, griffige Lenkrad im „D-Shape-Design“ (unten abgeflacht) und die von roten LEDs beleuchtete Instrumenteneinheit mit großem Tachometer und Ganganzeige. In Anlehnung an Sport- und Rennwagen früherer Zeiten werden die Türen von innen nicht mit Türgriffen geöffnet, sondern durch den Zug an einer Schlaufe, die mit roten Nähten verziert ist.

Die Kia-Designer verzichteten beim GT4 Stinger sogar auf eine Musikanlage. „Das Audiosystem sitzt unter der Haube, und die Lautsprecher sind die Endrohre“, so Kearns.